Project Peace

von Carolin Waldmann | Bilder: © Justin Adam

Du stehst an einem Wendepunkt in deinem Leben, bist beispielsweise mit der Schule oder dem Studium fertig und fragst dich, wohin es dich in deinem Leben eigentlich wirklich zieht? Ebenso stellst du dir die Frage, was in der Welt passiert und wie wir ein enkeltaugliches und „gutes Leben“ für alle ermöglichen können?

Wenn du dich in diesen Fragen wiedererkannt hast, lade ich dich ein, Project Peace kennenzulernen!

Was bedeutet denn dieses Project Peace?

Es ist dein JA!hr für die Welt, bei dem du dich auf deine individuelle Lernreise begeben kannst. Man könnte Project Peace auch als ein Bildungs- und Entwicklungsjahr für Frieden, Ökologie und Kulturwandel definieren. Doch im Wesentlichen gibt es mir und sieben weiteren jungen Menschen für dieses Jahr die Möglichkeit nach einer friedvolleren Welt zu fragen, die sich an unseren Bedürfnissen und Fähigkeiten orientiert – und lässt uns dahingehend experimentieren. Es ist ein Forschungsraum für unsere innere Entwicklung und die drängenden Fragen unserer Zeit. Wir wollen als Gruppe gemeinsam die Balance aus Selbsterfahrung, gemeinschaftlichem Leben und Engagement für die Welt erproben.

Das Jahr ist unterteilt in drei Module und hiervon verbringen wir das erste und dritte Modul in der Gemeinschaft Sulzbrunn im Allgäu. Dort leben wir gemeinschaftlich in der Villa Damai und beschäftigen uns mit Themen rund um nachhaltige Entwicklung, Frieden, Globalisierung und Kulturwandel mit kompetenten Referenten*innen als Expert*innen und Mutmacher*innen. So gab es in meinem ersten Modul verschiedene Themenwochen, in denen wir uns beispielsweise mit der gewaltfreien Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg, nachhaltigem Aktivismus oder Permakultur beschäftigt haben und parallel stets einmal in der Woche in der Gemeinschaft Sulzbrunn mitarbeiteten. Zudem machten wir auch eine kleine gemeinsame Reise nach Bosnien auf eine internationale „Peace Week“ und fuhren zu Räumungszeiten in den Hambacher Forst. Ebenso fanden wir uns aber auch zwei Wochen im Bauen und Renovieren der Villa Damai wieder.

Im zweiten Modul brachen wir auf in die sechsmonatige UnterwegsZeit, in der ich mich gerade befinde, und dürfen als Volontär*innen in zukunftsweisenden Projekten unsere individuelle Lernreise gestalten und auch in anderen Lebensrealitäten Erfahrungen sammeln.

Bild: © Justin Adam

Was bedeutet dieses Jahr für mich?

Für mich bedeutet es ganz stark der Wille und die Offenheit mich einzulassen auf Gemeinschaft, die Welt und mich. Was bewegt mich, wie kann ich mich immer wieder neu entdecken, wie und wo kann ich die Welt mitgestalten? Was kann ich ihr schenken und wie können wir eine liebevolle und authentische Gemeinschaft leben und gemeinsam einen Raum erschaffen, indem wir achtsam unsere Bedürfnisse & Gefühle wahrnehmen und in unser Handeln integrieren?

Gerade befinde ich mich im zweiten Modul, der UnterwegsZeit. Hinter mir liegt bereits schon mein erstes Projekt und seit Mitte Januar bin ich an der Ostsee in einem kleinen Dorf namens Klein Jasedow. Hier lebt und wirkt eine Lebensgemeinschaft, welche unter anderem der Sitz der Zeitschriftenredaktion „OYA“ ist. Hier entdecke ich gerade ein ökologisches und solidarisches Dorfleben und alles rund um die Entstehung einer Zeitschrift, die sich mit dem guten Leben in einer enkeltauglichen Welt beschäftigt. Das bedeutet derzeit für mich, dass ich Texte lektoriere, Interviews führe, Kinder betreue, mich um die alten Menschen im Dorf kümmere oder beispielsweise in der Küche Apple Crumble für die ganze Gemeinschaft backe.

Zum Text

Zuvor war ich im Kollektivhaus des Aktions- und Projektnetzwerks Living Utopia zwischen Hannover und Göttingen. Dort durfte ich einblicken in die Praxis von innerem und äußerem Aktivismus und dabei natürlich auch viel über mich und meine eigenen Bedürfnisse lernen. Bevor ich zum dritten Modul wieder in die liebe Villa Damai einziehe, werde ich noch in England am Schumacher College und in Findhorn, einem Ökodorf in Nordschottland, gewesen sein. Leben ist für mich Lernen und Project Peace ist mir hierbei eine große Stütze bei dem Erfahren und Gestalten meiner eigenen individuellen Lernreise.

Es unterstützt mich auch bei der Befreiung von dem Gedanken, dass ich XY für meinem Lebenslauf tun muss. Ich verwende prinzipiell anstatt Lebenslauf mittlerweile lieber das Wort Lebenswirbel, denn es lässt mich lösen von starren und mir aufgesetzten und vorgefertigten Vorstellungen über meine Zukunft und entspricht viel mehr meiner Lebensführung. Abschließend kann ich nur jede*n dazu ermutigen, sich den Freiraum zu nehmen, um der innewohnenden Neugier und dem Wissensdurst zu folgen!

Ich habe Project Peace damals über das Internet entdeckt. Zudem bekommst du auf meinem Blog, wo du von meinem bisherigem JA!hr für die Welt lesen kannst, noch detaillierte Eindrücke von Project Peace.


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