poetry weekly 8.0 – Schaum und Scham

Text: Karla Kabot | Kunst: © Shirin Krastel


Schaum und Scham

Ich dusche in Scham. Lasse die Scham

mich einseifen, Blasen

platzen auf meiner Haut, lasse die Perlen

an mir herabgleiten, bis jeder Fleck

meines Körpers Scham spürt,

Scham ist.

Ich öffne meinen Mund: Tropfen für Tropfen

trinke ich die Scham.

Meine Zunge liebkost das Nass

meiner Verletzlichkeit. Ich schlucke.

Mein Blick folgt ihren Wegen.

Meine Achsel, meine Brust, mein Bauch, meine Haare,

bis sich Scham mit Scham vereint

Und befreit.


  1. Lisa-Marie Krämer

    So much love!!! Wundervolles Gedicht und deine Stimme ist so schön! ❤

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