von: Maike Stemmler
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14. März 2020. Mein 25. Geburtstag. Am nächsten Tag beginnt in Spanien die Ausgangssperre. Das bedeutet zu Hause bleiben auf unbestimmte Zeit. Nur einkaufen ist erlaubt. Mir wird klar: Corona ist real.
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Ich liege auf dem Rücken. Schaue zum Fenster hinaus. Ich verbringe gerade viel Zeit an Fenstern. Im Kopf gehe ich bekannte Wege, zeichne sie nach. Eine imaginäre Karte.
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Ich folge der Sonne durch die Räume der Wohnung. Wenn ich die Wärme auf meiner Haut spüre, fühlt sich drinnen beinahe wie draußen an.
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Nach zwei Wochen Quarantäne in Barcelona, habe ich mich entschieden zurück nach Deutschland zu kommen. Eine schwere Entscheidung, auch wenn sie richtig ist. Jemand sagt: Träume kann man nachholen. Nieselregen auf der Windschutzscheibe. Ich bin wieder da.
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Mein erster Abend in dem Haus, in dem ich als Kind aufgewachsen. Ich kenne die Geräusche und Gerüche. Alles ist so vertraut und doch fremd.
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Ein Spoiler wäre nett. So für die nächsten Wochen. Ich schaue viel auf Bildschirme. Mir tun die Augen weh.
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Abstand halten und Distanz überbrücken. Nähe trotz Entfernung spüren. Die Digitalisierung zeigt ihre Chancen und Grenzen. Zwei weiße Kabel sind meine ständigen Begleiter.
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Ich bin im Garten und telefoniere mit meiner Oma. Sie erzählt, dass es ihr gut geht. Ich bin beruhigt. Sie erzählt aber auch, dass sich Freunde von ihr bereits mit Corona infiziert haben. Ich bin besorgt. Meine Zehen halten sich an den Blumen auf dem Rasen fest. Ein Schritt nach dem anderen. Heute ist heute.
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sehr minimalistisch, aber wunderschön.