Text: Sheila Ananda Dierks | Illustrationen: Nora Boiko und Julie Matthées
In diesen Zeiten der Unsicherheit kann es helfen, sich kreativ und poetisch auszudrücken. Emotionen und Erlebnisse zu Papier zu bringen und mit anderen zu teilen. Daher gibt es jetzt dieses neue, kleine aber feine Projekt Poetry Weekly. Dabei wird jedes Gedicht von einer passenden Grafik begleitet. Es soll ein Raum sein, sich poetisch aber auch illustratorisch zu begegnen.
Alle begeisterten Menschen können uns gerne kontaktieren.
zusammen setzung ineinander, miteinander, durch einander ? verschmelzend abgrenzen grenzen begrenzen wie viel grenzüberschreitend ist okay ? frag ich dich, frag ich mich das überhaupt? frag mich doch nicht was das ist, sag ich mir mit etwas künstlichem nachdruck ich weiß, was gut für mich ist, glaube es zu wissen
kontrast ist auf 10 bloß die helligkeit wabert davon schleichend schlendern zahlreiche hosen daher köpfe werden wohin getragen trotz der ruhe die windig an mir vorbeizieht ist es treibend belebt es passiert - das leben passiert menschen treffen aufeinander aneinander vorbeigehend nehmen sie war ? wie viel will gesehen, gehört, gefühlt werden entscheiden sinne über die realität ? wer sieht die konferenz der fahrräder gegenüber, hört das schnurren der laufenden motoren, fühlt das sein von all dem, was sich im sekundentakt trifft ? frage gefangen: können motoren davonlaufen? sie trägt den stuhl ans fenster um die glühende zigarette dem draußen zu widmen schüchtern zieht der rauch in die weiten der durchsichtigkeit er, der mann, marschiert aus der haustür und überquert watschelnd die straße sie wiederum betäubt die raschelnden abendgespräche mit musik aus den kopfhörern bringt sie ihr fahrrad zum fahren was hört sie wohl ?
hab doch einfach mal ein universum im kopf eine ozeanische weite die kleine funken zum feuer entfacht träume, die aufglühen, wünsche, die spielerisch schimmern ideen reichtum „tschuldigung, kann man hier auch mit ideen bezahlen?“ könnte man freundlich fragen kostet ja nichts, nicht mal ideen dabei verloren einfach mal ein universum to go, bitte dafür würde ich sogar gutscheine auf der straße verteilen so einige bräuchten mal wenigstens ein kleines universum im kopf wie das dann wohl so wär hier, jetzt, alles gäbs mehr utopien ? mehr tagträumer ? wär’n die alle glücklicher ? weil sie wissen, wo ihnen der kopf steht was in ihren köpfen steht nämlich ein kleines universum to go dann kann man immer sterne gucken