Text und Audio: Jonas Wegener |Kunst: ©Nora Boiko und ©Justin Adam
Lauf los
Keiner kann dir deine Träume stehlen,
geh raus, schließ dich nicht ein.
Tun oder lassen, du musst es selber wählen,
sonst wirst du nie du selbst sein.
Der Pessimist sagt „ja“, der Optimist sagt „nein“.
Alles dreht sich im Kreisel der Zeit,
begrenzte Liebe, unendliche Ängste.
Zu zweit gefangen in Einsamkeit,
zwei bereit für Schweigsamkeit auf´s Längste.
Sprichst mit Personen, bewunderst ihre Weisheit,
du läufst und läufst, weil nichts gleichbleibt.
Streben nach Mut, nach Glück, nach Akzeptanz,
gesellschaftliche Normen, die dich formen,
bohren Löcher in deinen Kopf bis du´s nicht mehr aushältst,
raus willst aus dem Geplanten ins Ungeplante.
Schicksal malt dir die Karte, ist dein stiller Begleiter,
du musst dein Ändern leben, denn das bringt dich weiter.
Alles zu seiner Zeit,
sei bereit,
wenn es heißt,
pack deine Sachen,
lauf los.
Dein Herzschlag haut dich um,
Wellen zerbrechen.
Steh auf,
schau hinauf.
Du lernst zu vergessen was war,
wirst eines Besseren belehrt,
schaust hinauf in das Tal,
merkst irgendwas ist vercared.
Hörst auf zu glauben, auf zu vertrauen,
schmeißt das Fernglas weg,
das dir die Sicht verdeckt.
Die Masse wird es aufsaugen.
Blinder Mut
Ich habe alles erlebt,
mit eignen Augen gesehn,
die Hand ins Feuer gestreckt,
nur um dabei zu verstehn,
dass das Benzin auch in mir ist.
Ich hatte Angst,
und warf das Streichholz weg,
doch war ich wirklich der,
der es hatte angesteckt?
Ich weiß es nicht mehr,
kann nur noch sehn meine Wut,
die mich von allem entfernt,
dass ich verdränge die Glut.
Doch schon bald holt sie mich ein,
ob ich will oder nicht,
die Asche glüht nach,
behält im Dunklen das Licht.
Ich weiß nicht, wohin ich geh‘,
doch ich weiß, dass ich es kann.
Bloß wie komme ich zurück,
zum Ort, wo alles begann?
Ich sehe den Weg nicht,
doch ich weiß, wohin ich gehe.
Blinder Mut trägt mich,
und wer weiß, wo ich bald stehe.
Vielleicht werd ich dazu stehen,
den Brand selbst gelegt zu haben,
sicher werd ich dabei sehen,
dass es mehr Antworten gibt, als Fragen.
Kommst du zurück